Ingo Seyfert

Diplom Sozialarbeiter im SPZ Nord/West

Ich arbeite seit 1992 bei der Aachener Laienhelfer Initiative e.V., begehe also in diesem Jahr mein dreißigjähriges Jubiläum. Seit 2005 bin ich Koordinator des Sozialpsychiatrischen Zentrums (SPZ) Stadt Aachen West und Nord. In dieser Funktion arbeite ich in der Kontakt- und Beratungsstelle (KuB) in der Südstraße 6 wie die drei weiteren hauptamtlichen Mitarbeiter/innen in der Face-to-Face-Arbeit mit den Besucher/innen und Angehörigen in den offenen Treffs, in Gruppenangeboten und in der Beratungsarbeit mit. In meiner Leitungsfunktion habe ich vielfältige Aufgaben: die Fachaufsicht über der drei hauptamtlichen Mitarbeiter/innen, die Mitwirkung in regionalen Gremien zur Weiterentwicklung des sozialpsychiatrischen Versorgungslandschaft, die Akquise und Begleitung von ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen (derzeit sieben aktive Bürgerhelfer/innen), die Vernetzung und Weiterentwicklung aller Bausteine des SPZ im Leitungsteam, Qualitätsmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerkarbeit mit vielen Akteuren aus dem psychiatrischen und nicht-psychiatrischen Bereich, die Entwicklung von neuen Angeboten, Dokumentationsführung, Erstellen von Sachberichten, Weiterentwicklung von Konzepten und die Gestaltung und Instandhaltung der Räumlichkeiten der Kontaktstelle. Die SPZ-Koordinatorenstelle weist durch die Kombination der direkten Arbeit mit der Zielgruppe – seelisch erkrankten Menschen und deren Angehörigen- und die vielfältigen Leitungsaufgaben eine große Bandbreite auf, die diese Stelle sehr interessant macht. Die Kehrseite ist, dass man Gefahr läuft sich zu verzetteln oder zu viel drauf zu packen. Man muss sich als SPZ-Koordinator/in sehr gut strukturieren können und die Aufgaben priorisieren. Der wesentliche Teil meiner Arbeit findet in der Kontaktstelle statt. Viele der o.g.  Leitungsaufgaben sind mit Tätigkeiten außerhalb der KuB verbunden. An unserem Hauptstandort in der Sophienstraße finden die Leitungsteams, die Angehörigengruppe und das Psychoseforum statt; Gremienarbeit und Treffen mit den Kooperationspartnern (Gesundheitsamt und zwei SPZ-Träger) finden an wechselnden Orten in der StädteRegion statt, Fachtagungen etwa in Köln beim Landschaftsverband, Hausbesuche bei Klient/innen, Krankenhausbesuche in den psychiatrischen Krankenhäusern in der Region; im Rahmen der Männergruppe geht es ins Museum, in den Billardsalon und mit der diesjährigen Ferienfahrt auf die Insel Langeoog. Der Arbeitsalltag sieht entsprechend den vielfältigen Aufgaben bunt und abwechslungsreich aus. Ich fange an einem Tag beispielsweise mit Büroarbeit an, bin dann in einer Öffnungszeit präsent, habe dann ein Beratungsgespräch und abschließend nehme ich an einem Arbeitskreis teil. Jeder Arbeitstag sieht da anders aus. Den Fixpunkt bilden an mehreren Tagen die Durchführung der Offenen Treffs. Durch die Mitwirkung in der Betreuungsarbeit verliere ich nicht die Bodenhaftung als Leitungskraft. Da sozialpsychiatrische Arbeit meines Erachtens nur im Netzwerk funktioniert, pflege ich viele Kontakte zu Kollegen/innen in anderen Einrichtungen. Im Sinne der Klienten/innen muss man immer wieder trägerübergreifend Lösungen finden. Ich netzwerke aus tiefer Überzeugung und die vielen trägerübergreifenden Kontakte sind auch eine Energiequelle für mich. Ich arbeite gerne bei ALI e.V., weil die Vereinskultur den Leitungsmitarbeitern viele Freiräume ermöglicht und das im Leitbild verankerte Ideal der Augenhöhe zu den Besucher/innen aktiv gelebt wird. Auch nach dreißig Jahren macht diese gelebte Haltung für mich das Besondere der Arbeit bei ALI e.V. aus.

DER PARITÄTISCHE

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